Sex vermeiden? Wer vermeidet freiwillig Sex und warum?
Sowohl Frauen als auch Männer vermeiden Sex, die Gründe dafür variieren…
Sex hat einen starken Einfluss auf viele Aspekte des Wohlbefindens: Es ist einer unserer grundlegendsten physiologischen Bedürfnisse. Die Lust auf Sex ist nicht nur ein natürlich biologisches Verlangen, sondern auch ein Kernelement unseres gesellschaftlichen Lebens. Aber Millionen von Menschen verbringen viel Zeit ihres Erwachsenseins nicht mit Sex. Die sexuelle Vermeidung kann zu seelischer Not, Scham und niedrigem Selbstwertgefühl führen – sowohl für den Einzelnen aber auch für den Partner, welcher oftmals unwissend abgelehnt wird.
Doch obwohl sich unsere Gesellschaft sehr viel mit Sex beschäftigt, wissen wir oft nicht, warum wir keinen Sex wollen. Sexuelle Vermeidung beinhaltet ganz unterschiedliche Aspekte, die unser Wohlbefindens beeinflusst…
Je mehr Sex desto besser?
Menschen die häufig Geschlechtsverkehr haben, sind zufriedener, haben ein hohes Selbstwertgefühl und eine hohe Lebensqualität. Im Gegensatz dazu führt die Vermeidung von Sex zu psychischer Belastung, Angstzuständen, Depressionen und Beziehungsproblemen.
Eine Studie fand heraus, dass bis zu 19 Prozent der Erwachsenen sich nicht für ihr Sexleben engagieren. Dies variiert nach Geschlecht, Beziehungsstatus und Alter. Eine weitere Studie fand zudem heraus, dass Frauen häufiger Sex vermeiden als Männer. Bis zu 40 Prozent der Frauen vermeiden Sex einige Zeit in ihrem Leben. Schmerzen beim Sex und eine niedrige Libido nach längerer Sex-Pause sind oft die Folge. Sex zu vermeiden hat vor allem bei Frauen oft gleiche Gründe. Beispielsweise Schwangere Frauen befürchten, dass dem ungeborene Kind im Mutterleib durch Sex schaden hinzugefügt werden könnte oder es sogar zu einer Fehlgeburt kommen könnte.
Der häufigste Grund für Männer Sex zu vermeiden, ist die Angst einer Erektionsstörung oder des vorzeitigen Samenerguss.
Sowohl für Männer als auch Frauen sind medizinische Probleme die Hauptgründe, um Sex zu vermeiden. Beispielsweise Herzkrankheit, da die Betroffenen Angst haben, beim Sex einen Herzinfarkt zu erleiden. Aber auch Medikamente wie Antidepressiva und Medikamente gegen Angstzustände können dazu führen, kein Verlangen nach Sex herbeizurufen. Ebenso Hormone können die Lust beeinflussen. So kann ein zu niedriger Testosteronspiegel und ein niedriger Dopamin- und Serotoninspiegel bei Männern und Frauen für Lustlosigkeit verantwortlich sein.
Was ist die Lösung?
Leider nur wenige sprechen mit ihren Ärzten über ihre sexuellen Probleme oder ihre Lustlosigkeit. Mehr als die Hälfte aller medizinischen Besuche beschäftigen sich nicht mit Fragen zu sexuellen Schwierigkeiten. Oft sind kulturelle und religiöse Faktoren, Scham oder Peinlichkeit Gründe, warum Patienten nicht mit ihren Ärzten über das Sexualleben sprechen können. Forschungen zeigen, dass Patienten bereit wären, auf eine Frage zur Sexualität eher eine Antwort zu geben, als das Problem oder die Thematik selbst anzusprechen.
Es gibt Ärzte, welche sich auf die Problematik der Lustlosigkeit sowohl für den Mann als auch für die Frau spezialisiert haben und es nicht als Tabu Thema sehen, über das fehlende Verlangen des Geschlechtsverkehrs zu sprechen. Auch mit dem Frauenarzt kann ganz offen über dieses Problem gesprochen werden! Nur Mut, denn wer dieses natürliche Verlangen aus Ängsten oder Krankheiten vermeidet, kann damit nicht nur seinen vielleicht nichtwissenden Partner damit verletzen sondern auch sich selbst…