<h3>Was genau ist eine Orgasmusstörung? </h3>
Gehört hast du es bestimmt schon mal, aber was bedeutet es eigentlich genau?
Orgasmusstörung, oder auch Anorgasmie, nennt man es, wenn man Probleme hat, zum Orgasmus zu kommen, auch wenn man sexuell erregt ist und es genügend Stimulation gibt. Wenn diese Störung bei einer Frau auftritt, nennt man sie weibliche Orgasmusstörung. Natürlich gibt es auch Männer, die Probleme haben, zum Orgasmus zu kommen, dieses Phänomen tritt aber sehr viel seltener auf.
Ein Orgasmus ist ein intensives Gefühl der Erlösung während sexueller Stimulation und er kann in der Intensität, Dauer oder Häufigkeit variieren. Ein Orgasmus kann schon bei wenig sexueller Stimulation auftreten, doch manchmal bedarf es auch deutlich mehr.
Bei vielen Frauen tritt das Problem zu kommen vor allem gemeinsam mit ihrem Partner auf, selbst dann, wenn es eigentlich ausreichend sexuelle Stimulation gibt. Tatsächlich leidet etwa jede 3. Frau an einer solchen Orgasmusstörung.
Was ist die Ursache für eine Orgasmusstörung?
Es ist nicht einfach, die eigentliche Ursache für eine Orgasmusstörung festzustellen. Bei Frauen kann es aus körperlichen, emotionalen oder psychischen Gründen zu Problemen kommen, einen Orgasmus zu erreichen. Beisteuernde Faktoren können sein:
• Höheres Alter
• Medizinische Ursachen, z.B. Diabetes
• Vergangene gynäkologische Eingriffe, z.B. Hysterektomie
• Die Verwendung spezieller Medikamente, z.B. selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer bei Depressionen
• Kulturelle oder religiöse Überzeugungen
• Verlegenheit oder Schüchternheit
• Schuldgefühle darüber, Spaß am Sex zu haben
• Sexueller Missbrauch
• Psychische Probleme, z.B. Depressionen oder Angstzustände
• Stress
• Geringes Selbstwertgefühl
• Probleme in der Beziehung, z.B. fehlendes Vertrauen oder ungelöste Konflikte
Manchmal macht ein Mix aus mehreren dieser Faktoren das Erreichen eines Orgasmus sehr schwer. Die Unfähigkeit zu kommen, kann wiederum zu Verzweiflung führen, die es zukünftig noch zusätzlich erschweren wird, einen Orgasmus zu erreichen.
Was sind die Symptome einer Orgasmusstörung?
Das Haupt-Symptom einer Orgasmusstörung ist die Unfähig einen sexuellen Höhepunkt zu erreichen. Unbefriedigende Orgasmen zu haben oder ungewöhnlich lange zum Kommen zu brauchen, können ebenso Symptome sein. Frauen, die an einer Orgasmusstörung leiden, können Schwierigkeiten haben, entweder beim Geschlechtsverkehr oder bei der Selbstbefriedigung zum Orgasmus zu kommen.
Es gibt vier Arten der Orgasmusstörung:
1. Die Primäre Anorgasmie bedeutet, du hattest noch nie einen Orgasmus.
2. Die Sekundäre Anorgasmie bedeutet, du hast Schwierigkeiten, einen Orgasmus zu erreichen, aber du hattest schonmal einen.
3. Die situationsbedingte Anorgasmie ist die häufigste Orgasmusstörung. Hierbei kommst du nur in bestimmten Situationen wie bei Oralsex oder Masturbation zum Orgasmus.
4. Bei der generellen Anorgasmie kannst du unter keinen Bedingungen – selbst wenn du stark erregt bist und ausreichende sexuelle Stimulation erhältst – zum Orgasmus kommen.
Wie wird eine Orgasmusstörung diagnostiziert?
Du solltest einen Arzt aufsuchen, wenn du glaubst, an einer Orgasmusstörung zu leiden. Dein Arzt wird in der Lage sein, deinen Zustand zu diagnostizieren und eine passende Behandlung zu gewährleisten. Ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, ist der beste Weg, sexuelle Aktivitäten wieder richtig genießen zu können.
Während des Termins wird der Arzt dir Fragen zu deiner sexuellen Vergangenheit stellen und dich körperlich untersuchen. Dabei können zugrundeliegende Ursachen für die Orgasmusstörung festgestellt und auch zusätzliche Faktoren, die in diese Störung mit reinspielen, identifiziert werden.
Eventuell wird dein Arzt dich für eine Folgeuntersuchung an einen Gynäkologen überweisen. Dieser ist auf die Gesundheit von Frauen spezialisiert und kann weitere Behandlungsmöglichkeiten für eine Orgasmusstörung empfehlen.
Wie wird eine Orgasmusstörung behandelt?
Die Behandlung einer Orgasmusstörung ist stark abhängig von der Ursache der Erkrankung. Die Behandlung könnte beinhalten:
• Die Behandlung einer zugrundeliegenden Erkrankung
• Ein Wechsel von Antidepressiva
• Kognitive Verhaltenstherapie oder Sexualtherapie
• Steigerung von klitoraler Stimulation bei der Masturbation oder beim Geschlechtsverkehr
Eine Paarberatung ist ebenso eine häufig genutzte Behandlungsform. Ein Berater wird dir und deinem Partner helfen, Unstimmigkeiten oder Konflikte zu beseitigen. Das kann Probleme lösen, die nicht nur in der Beziehung, sondern auch im Bett auftreten.
Es gibt auch Fälle, in denen eine Östrogen-Therapie hilfreich sein kann. Das Hormon Östrogen kann helfen, das sexuelle Verlangen zu steigern und die Durchblutung des Genitalbereichs zu fördern, was die Sensibilität stark erhöht. Eine Hormontherapie mit Östrogen kann entweder über die Einnahme einer Pille, das Tragen eines Pflasters oder die Verwendung eines Vaginalgels geschehen. Eine Testosteron-Therapie ist eine weitere Behandlungsmöglichkeit.
Einige freiverkäufliche Produkte und Nahrungsergänzungsmittel können Frauen bei einer Orgasmusstörung ebenso helfen. Es gibt auch spezielle Öle, die die Klitoris erwärmen und somit de Stimulation erhöhen. Diese Öle können bei der Selbstbefriedigung oder beim Sex helfen, den Höhepunkt zu erreichen.
Aber sprich bitte zuerst mit deinem Arzt, bevor du zu freiverkäuflichen Produkten greifst. Sie können zum Teil allergische Reaktionen oder auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten hervorrufen.
Mit einer Orgasmusstörung leben
Die Unfähigkeit, zum Orgasmus zu kommen, kann frustrierend sein und auch die Partnerschaft belasten. Mit der richtigen Behandlung kann es aber möglich sein, zum Höhepunkt zu kommen. Wichtig ist, dass dir klar ist, dass du damit nicht allein dastehst. Viele Frauen haben irgendwann in ihrem Leben mit einer Orgasmusstörung zu kämpfen.
Wenn du an einer solchen Störung leidest, kann es sein, dass du das Gefühl hast, dass eine Therapie nur teilweise hilft. Ein Teil der Einzel- oder Paartherapie fokussiert sich darauf, wie du den Geschlechtsverkehr empfindest. Ein gemeinsamer Besuch bei einem Therapeuten kann dir und deinem Partner helfen, zu verstehen, was der andere für sexuelle Bedürfnisse und Wünsche hat. Auch Beziehungsprobleme und Alltagsstressfaktoren werden hier beleuchtet, denn auch sie können zu einer Unfähigkeit, den Höhepunkt zu erreichen, führen. Für zukünftige Orgasmen ist es sehr wichtig, solche zugrundeliegenden Ursachen zu klären.
Bin ich schon geprüft???
offensichtlich schon…